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Nach 3 Wochen ist es vielleicht mal Zeit ein paar Worte über meine Austauschuni zu verlieren.
Die Robert Gordon University rühmt sich damit Großbritanniens modernste Universität zu sein, und das mag durchaus stimmen. Besser organisiert als andere Unis ist sie trotzdem nicht, wie ich schon an der Letter-of-Acceptance-Geschichte gemerkt hab aber was solls.
Der Campus ist grob in 4 Gebäude gegliedert: die Faculty of Health and Social Care, die Business School, das Scott Sutherland Building und Grays School of Art.
Bei den meisten dieser Gebäude gibt es eine kleine Rezeption hinterm Eingang an der man bei Betreten des Gebäudes seinen schicken Studentenausweis vorzeigen muss (die Professoren müssen das scheinbar auch.) Außerdem hat angenehmerweise jedes Gebäude eine eigene Mensa und Grays School of Art hat zusätzlich noch einen internen Laden für Künstlerbedarf.
Die sehr moderne Universitätsbibliothek nennt sich "Georgina Scott Sutherland Library", wurde aus verwirrungstechnischen Gründen aber in der Business School untergebracht.
Das moderne an der Bibliothek ist, dass sie ohne Bibliothekare auskommt, wenn man sich ein Buch ausleihen möchte hält man erst seinen Studentenausweis, dann das gewünschte Buch unter einen Scanner und bekommt dann einen Zettel ausgedruckt auf dem steht bis wann man das Buch zurückbringen muss. Menschliches Personal ist nur noch am Informationsschalter zu finden.
Der Großteil meiner Kurse findet im Digital Media Studio (im Scott Sutherland Building, weil in Grays kein platz mehr war, woher kenn ich das bloß?) statt. Hier hat jeder Student einen fest zugewiesenen Arbeitsplatz samt am Schreibtisch festgekettetem Laptop, man kann aber auch seinen eigenen mitbringen wenn einem das lieber ist. Außerdem gabs bei der Einschreibung einen eigenen Emai-Account im RGU-Intranet.
Die Einschreibung selbst fand natürlich auch online statt. Wer, wie ich, persönlich auftauchte bekam eben vor Ort einen Laptop vor die Nase gesetzt.
Moderne Zeiten!
Anlässlich meiner heute erstandenen Monatskarte hier der versprochene Bericht zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in Aberdeen.
Busfahren in Aberdeen ist eine Wissenschaft für sich, aber keine exakte.
Es gibt zwar Fahrpläne, zwischen den Zeiten die darauf stehen und den Zeiten zu denen tatsächlich Busse kommen konnte ich bislang aber keinen eindeutigen Zusammenhang feststellen.
Vor ein paar Tagen sah ich schon von weitem einen Bus mit offener Tür an einer Haltestelle stehen, der minutenlang nicht losfuhr. Als ich die Haltestelle erreichte sah ich auch den Grund: der Fahrer stand nebendran und rauchte. Um mir eine Fahrkarte zu verkaufen betrat er kurz seine Kabine, danach ging er wieder nach draußen um zuende zu rauchen. Die Fahrgäste saßen solange im stehenden Bus und warteten geduldig bis es weiterging.
Dann gibt es noch ein paar Regeln die man beachten sollte. Zum Beispiel bilden die Leute hier schon an der Haltestelle hübsch ordentliche Schlangen um dann so in den Bus einzusteigen, Einsteigen ist nämlich nur vorne, die meisten Busse haben nur eine einzige Tür.
Außerdem sollte man immer passendes Kleingeld dabei haben, weil die Busfahrer kein Wechselgeld geben, bezahlt man mehr bezahlt man eben zuviel. Trinkgeld für den Fahrer.
Ab 2 Fahrten lohnt sich in der Regel bereits eine Tageskarte und als Student bekomme ich eine vergünstigte Monatskarte (die ich mir heute besorgt habe).
Aber Achtung: die Buslinien in Aberdeen werden von mehreren Unternehmen geleitet. Mit meiner Monatskarte kann ich nur in Bussen der FirstGroup fahren, für die Linien anderer Firmen muss ich immer noch bezahlen.
Zum Glück decken die First Busse aber die Innenstadt von Aberdeen ausreichend ab, es gibt sogar eine eigene Linie zur Uni, also reicht die Karte für meine Zwecke völlig aus.
Und Straßenbahnen? Scheints hier nicht zu geben. Jedenfalls hab ich bisher weder Schienen noch Oberleitungen gesehen. Aber wozu auch bei so vielen verschiedenen Busunternehmen?
Jetzt auch hier, aber mal sehen wie lange noch. Heute morgen hats ordentlich geschneit, inzwischen ist der Himmel wieder Blau und das Zeug schmilzt bereits.
Ach ja: am Samstag zieh ich in meine neue WG. Yay!
So, mal sehn was bisher so passiert ist. Letzte Woche waren die Einführungsveranstaltungen, diese Woche gehen die eigentlichen Kurse los.
Mittlerweile hab ich auch meinen deutschen Kollegen hier getroffen, wir haben uns gestern ein bisschen durch die Räumlichkeiten führen lassen und unsere Stundenpläne bekommen.
Heute hatte ich meinen ersten Kurs: 3D Studio Max.
Hatte ich ursprünglich nicht gewählt, aber die meinten hier das könnte ganz interessant für mich sein und da hatten sie recht.
An der Wohnungssuchfront zeichnen sich erste Erfolge ab, wenn alles glatt läuft hab ich bis Ende der Woche ein WG-Zimmer.
Das Wetter: Gestern ein bisschen von allem: Schnee, Regen und Hagel, aber jeweils nur für ein paar Minuten und es blieb nichts liegen im Gegensatz zu, sagen wir mal: London hehehe. Heute Regen aber immerhin Temperaturen über 0.
Später mehr zum öffentlichen Nahverkehr von Aberdeen, der ist einen eigenen Blogeintrag wert.
